Kristallmatrix:News vom Fascia Research Congress in Vancouver

Kristallmatrix hält Einzug in die Faszienwelt

Auf dem Fascia Research Congress in Vancouver im Frühling diesen Jahres wurde von Gerald Pollak (Universität Washington) auf besondere Weise über die Kristallmatrix berichtet.

Die Bedeutung von ungebundenen Wasser / Flüssigkeit in Blut, Lymphe, Liquor usw. ist uns mehr oder weniger klar.

Die Bedeutung von gebundenem Wasser beginnen wir erst langsam zu verstehen. Wie Gerald Pollak beschreibt, bildet Wasser in Verbindung mit z.B. Collagen und Elastin, also den Faszien, eine Art flüssiger Kristallmatrix deren viscoelastische Eigenschaften sich je nach Wassergehalt verändern. Unser Ziel ist natürlich ein erhöhter flüssiger Anteil in den Faszien und ganz allgemein im Bindegewebe, um eben diese Faszien elastisch, fluide, „smooth“ und kraftvoll zu erhalten.

(Siehe auch J. Oschman / New Hypotheses on the Hydration of Collagen)

Jeder Muskel und jedes Organ ist von einer Faszie umgeben. Wer schon mal Gelegenheit hatte, in einem anatomischen Institut (oder auch bei einem Metzger der gerade ein Schwein schlachtet) von Faszien umhüllte Muskelschichten voneinander zu trennen, der macht die Erfahrung, dass gesundes fluides Gewebe sich so ähnlich anfühlt, wie wenn man zwei Orangenschnitze teilt. Je saurer, bewegungseingeschränkter und je trockener das Gewebe schon zu Lebzeiten war, desto mehr erinnert es an eine vertrocknete Orange, deren desorganisierten und regelrecht verklebten Faszienschichten aufreißen (übrigens mit einem ähnlichen Geräusch wie bei der Orange -arme Kristallmatrix…)

Wenn uns bewusst ist, dass nicht nur unsere Muskeln und Organe sondern jede Drüse, jeder Nerv und jedes Blutgefäß auf feinste Art mit der Kristallmatrix der Faszien verwebt sind, dann können wir erahnen, welche Bedeutung die Qualität einer fluiden Faszie auf unsere Gesundheit und auf unser Wohlbefinden hat.

Weiterhin wurde auf dem Kongress über die Empfindsamkeit, die sogenannte Mechanosensation  von Bindegewebszellen berichtet.

Dass der Auf- und Abbau von Kollagen, Elastin und Grundsubstanz  einer Faszie sich entsprechend der auftretenden Kräfte und Belastungen verändert, ist ja allgemein bekannt. Bisher hielt man die mechanischen Einflüsse am relevantesten. Nun wurden aber flauschartige Flimmerhärchen, sogenannte Cilien als die wichtigen Fühler entdeckt. Die Sensibilität dieser Cilien ist besonders für die Bewegung der sie umspülenden Flüssigkeiten ausgerichtet.

In der Therapie scheint Timing und Geschwindigkeit bedeutsamer zu sein als die Richtung, wenn man an dieser Übergangszone von Flüssigkeit und Faszie arbeitet. Wenn die BioDynamischen Therapeuten mit dem Primären Atem -einem 100Sek. Rhythmus- arbeiten, liegen sie goldrichtig,, und haben jetzt eine Erklärung, warum dass was sie tun auch für die Faszien so effizient ist…;-))

Die Erfahrungen unserer Klienten sprechen ja für sich, wenn der Flüssigkörper sich nach dem Lösen von Verdichtungen beginnt, wieder im Rhythmus des Primären Atems auszudrücken. Die Flüssigkeit umspült dann sanft alle Strukturen und ein  oft lange vermisstes Gefühl der Lebendigkeit breitet sich aus.

Den Kritikern der Bio Dynamik darf man entgegnen: Wer es nie erlebt hat wie es sich anfühlt, wenn der Flüssigkörper erwacht, weiß nicht, was ihm entgeht.